Ökosystem Glacis - Glacisschützer

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Ökosystem Glacis






Was ist ein Ökosystem

von Jürgen Meyer
Städtische Betriebe Minden

Ein Ökosystem ist ein dynamisches System zwischen Lebewesen und ihrem Lebensraum. Es ist ein komplexes Wirkungsgefüge zwischen Organismen, wie z.B. Pflanzen, Tieren, Bakterien und Pilzen, die eine Lebensgemeinschaft bilden, sowie den Energieströmen und Stoffkreisläufen innerhalb des Systems.
Ökosysteme können auf unterschiedliche Arten klassifiziert werden. Als Ökosysteme können sowohl ganz kleine Gebiete wie Wasserlöcher als auch große Regenwälder bezeichnet werden. Im Allgemeinen können Ökosysteme aber nicht voneinander abgegrenzt werden.

Natürliche Veränderungen

Natürliche Veränderungen in den Ökosystemen Ökosysteme sind offene Systeme. In den offenen Stoffkreisläufen stellt sich ein natürliches Gleichgewicht ein. Dieses ändert sich langsam, wenn sich die äußeren Gegebenheiten ändern. Das Klima ist der wichtigste Faktor für Veränderungen eines Ökosystems. So sind in Landökosystemen Temperatur, Niederschlag und Jahreszeiten die wichtigsten Determinanten. Eine Veränderung eines dieser Faktoren kann langfristige Auswirkungen haben.

Das Glacis - ein funktionierendes System
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Wir durchstreifen das Glacis zu jeder Jahreszeit. Im Frühjahr freuen wir uns über das Erwachen der vielen Frühblüher, das Hervorbrechen des frischen Laubes; im Sommer genießen wir die Kühle im Schatten des mächtigen Kronendaches. Der herbstliche Laubwald bringt bunte Farben in allen Abstufungen hervor; im Winter beeindrucken uns die Stille und oft auch die Verzauberung durch den Schnee. Viele Menschen unserer Zeit suchen im Glacis Ruhe, Entspannung und Erholung. Ohne Glacis wäre unser Leben in Minden um vieles ärmer. Das Glacis bildet für sich eine geschlossene Lebensgemeinschaft. Sie umfasst alle Pflanzen und Tiere, die innerhalb dieses Lebensraumes vorkommen, von den Bäumen bis zum kleinsten Bakterium in der Erde, vom Eichhörnchen bis zur winzigen Blattlaus an den Blättern der Laubbäume. Die vielfältigen Beziehungen zwischen den Lebewesen in dieser Lebensgemeinschaft und ihre gegenseitige Abhängigkeit sind kompliziert und nur schwer durchschaubar. Wir wollen versuchen, einige Einblicke in den Aufbau dieser Lebensgemeinschaft und in die gegenseitige Abhängigkeit ihrer Lebewesen zu gewinnen.

Vom Aufbau des Glacis

Wir stellen uns in unseren Gedanken einen Ausschnitt aus dem Glacis vor. Dabei empfinden wir dieses Waldparkbild als etwas Ausgeglichenes, Wohltuendes. Woran mag das wohl liegen? Vereinzelte junge Bäume stehen neben alten, schlanke neben dicken, kleine neben großen. Die Vielfalt der Formen belebt, das Bild. Es mag uns vorerst schwer fallen, eine Ordnung innerhalb des Ganzen zu erkennen. Bäume prägen das Bild des Glacis. Sie herrschen eindeutig vor und schaffen die Bedingungen, denen sich die übrigen Pflanzen anpassen müssen. Auf den kräftigen, säulenartigen Stämmen ruht das mächtige Kronendach, das im vollen Lichte steht, das aber auch die Wucht des Regens und des Sturmes bricht. Die hohen Laubbäume bilden die Baumschicht. Wo das Kronendach genügend Licht durchlässt, vermag sich eine Strauchschicht, in der auch der Jungwuchs des Glacis vertreten ist, zu entwickeln. Die Krautschicht gedeiht dort üppig, wo die Strauchschicht nicht allzu dicht und der Boden an Nährstoffen reich ist. Die Moosschicht schließlich erhält am wenigsten Licht. Moospolster und Moosdecken bieten zahlreichen Kleintieren Schlupfwinkel. Der Glacisboden (zumeist Füllboden aus sandigem Lehm, mit hohem Kies- und Sandanteil) wird von den verschiedenen Pflanzen ungleich erschlossen. Moose, Pilze und Sauerklee haften an den obersten Schichten, dem Mull, der verwesende Blätter und pflanzliche Reste enthält, die zu Humus zersetzt werden. Kräuter und Farne wurzeln in den obersten Humusschichten. Aufwachsende kleine und große Ahorne breiten ihre Wurzeln aus. Tief in die Erde dringen dagegen Buchen, Eschen und Eichen.

Menschlicher Einfluss auf das Ökosystem

Alle natürlichen Lebensräume und Ökosysteme haben heute ein gemeinsames Problem: die Menschheit. Durch den wirtschaftenden Menschen ändern sich die Stoffeinträge (Luft- und Gewässerverschmutzung) und die Zusammensetzung der Arten (Ausrottung bestimmter Tierarten zerstört das Gleichgewicht). Zerstörung und Verinselung von Lebensräumen Die direkteste Einflussnahme des Menschen auf das Ökosystem Glacis besteht in ihrer Zerstörung oder Umwandlung z.B. von Abstellflächen und Fahrwege.

Auswirkungen

Über die genauen Auswirkungen ist man sich ebenfalls noch nicht im Klaren. Umweltverschmutzung Die Verschmutzung der natürlichen Umwelt durch eine Reihe von Schadstoffen aus Herbiziden, Pestiziden, Düngemitteln, Abfällen der Industrie, Kraftfahrzeugverkehr und Hausmüll führt zur stärksten Beeinträchtigung der Natur. Die Auswirkungen der Luftverschmutzung und Wasserverschmutzung sind oft zwar nicht unmittelbar erkennbar, können aber langfristig verheerende Folgen haben. Die Folgen des sauren Regens auf Süßwasser- und Wald Ökosysteme in großen Teilen von Nord- und Mitteleuropa sind ein typisches Beispiel.

Die Glacisbewohner - von biologischen Gleichgewicht

In einem natürlichen Mischwald finden viele Tiere Unterschlupf und Nahrung. Wir könnten uns ein Glacis ohne Eichhörnchen und Fledermäuse, die vielen Vögel mit ihrem muntern Gesang und die unzähligen Insekten gar nicht vorstellen. Sie alle beleben das Glacis erst recht. Es bietet ihnen einen weiten Lebensraum, worin sie sich gut entwickeln und fortpflanzen können. Eichhörnchen, die vielen kleinen Nager, die samenfressenden Vögel und die laubfressenden Insekten ernähren sich ausschließlich von Pflanzen. Ihnen allen bietet das Glacis mit dem Laub, den Krautpflanzen, den Borken, den vielen Früchten und Samen einen reich gedeckten Tisch.

 
 
 
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